Die Aufgabe der Berufsschulstufe ist die Vorbereitung der Schüler auf das Leben nach der Schule sowie die individuelle Persönlichkeitsförderung der jungen Erwachsenen. Jede Schülerin und jeder Schüler, unabhängig vom Entwicklungs- und Leistungsstand erfüllt in der Berufsschulstufe die gesetzliche Berufsschulpflicht.
Da die Schülerinnen und Schüler mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Berufsschulstufe kommen, findet in fast allen Bereichen ein sehr differenziertes Angebot statt. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Sie basiert auf einem regelmäßigen Austausch, im Rahmen dessen die Eltern über die Arbeit in der Berufsschulstufe und die Entwicklung der Schüler informiert werden.
Inhalte
Ziel der Berufsschulstufe ist es, die Schülerinnen und Schüler auf das Erwachsenenleben vorzubereiten. Dies bezieht sich insbesondere auf die Schwerpunkte: Arbeit, Wohnen, Freizeit.
Die Berufsschulstufe versteht sich als eine Organisationseinheit, in der die Schülerinnen und Schüler nicht in einzelnen Klassen unterrichtet werden. Die Schwerpunkte der unterrichtlichen Arbeit werden entsprechend dem Entwicklungsstand der einzelnen Schülerinnen und Schüler in differenzierten Leistungsgruppen vermittelt.
Zu diesen Schwerpunkten gehören auch Themen wie die individuelle Berufsvorbereitung, Mobilität, Partnerschaft/Sexualität, Allgemeinbildung, Freizeitgestaltung, Förderung der Selbständigkeit, der Eigenverantwortung und der Ausdauer sowie die allgemeine Vorbereitung auf die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Die methodischen und didaktischen Angebote in der Berufsschulstufe berücksichtigen neben den Aspekten der Selbstbestimmung und der Teilhabe auch die Prinzipien der Erwachsenenpädagogik. Dazu gehört auch eine altersgemäße Anrede der Schülerinnen und Schüler: Die Schülerinnen und Schüler werden daher mit Eintritt in die Berufsschulstufe mit „Sie“ und dem Vornamen angesprochen.
Arbeit
Im Unterricht der Berufsschulstufe nimmt der Bereich Arbeit eine wichtige Rolle ein und wird in verschiedenen Unterrichtsbereichen gefördert. Die Schüler nehmen entsprechend ihren Möglichkeiten und ihrer physischen und psychischen Verfassung an unterschiedlichen Angeboten teil. Auch Schüler mit Mehrfachbehinderung werden entsprechend ihrer Möglichkeiten bei diesen Angeboten einbezogen. So werden alle Schülerinnen und Schüler auf die Aufgaben im Berufsleben vorbereitet. Die Qualifizierung findet innerhalb der unterschiedlichen Unterrichtsangebote statt. Externe Qualifizierung findet u.a. durch Praktika und Betriebsbesichtigungen statt.
Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern ist in der Berufsschulstufe recht vielfältig, da in der Vorbereitung auf das nachschulische Leben der Übergang konkret geplant wird und entsprechende Kontakte hergestellt werden. Die Schule versteht sich als Bindeglied und Vermittler zwischen Schüler bzw. Eltern und außerschulischen Partnern. Diese sind z.B. verschiedene Werkstätten für Behinderte Menschen (WfbM), der Integrationsfachdienst (IFD), die Agentur für Arbeit AfA), das Landratsamt (LA) oder die Akademie für Qualifizierung und Arbeit AKQUA (früher Job Fit). Mit diesen Partnern findet ein regelmäßiger Austausch über die einzelnen Schülerinnen und Schüler statt. Für jede Schülerin/jeden Schüler finden regelmäßig Berufswegekonferenzen (BWK) statt, an denen diese Partner teilnehmen.
Der Übergang ins Arbeitsleben
Ein wichtiger Bestandteil des Übergangs auf einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt für behinderte Menschen ist neben der unterrichtlichen Arbeit die berufliche Erprobung durch Praktika in den verschiedenen Werkstätten. Auch bei der Vermittlung auf Arbeitsplätze des allgemeinen Arbeitsmarktes ist die berufliche Orientierung und Erprobung durch Praktika in verschiedenen Bereichen des allgemeinen Arbeitsmarktes ein wichtiger Bestandteil. Voraussetzung für diese Praktika sind Eigenmotivation und Selbständigkeit in lebensrelevanten Kompetenzen wie z.B. der Mobilität.
Schüler die sich in einem oder mehreren Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bewähren und den Wunsch haben, sich im schulischen Bereich auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten, können nach Absprache in die Berufsvorbereitende Einrichtung Rottenburg (BVE) wechseln.
Wohnen
Im Hinblick auf das selbständige Leben nach der Schule nimmt auch der Bereich Wohnen in der Berufsschulstufe eine zunehmend wichtige Rolle ein. Es werden Kompetenzen vermittelt, die für ein so weit wie möglich selbständiges und selbstbestimmtes Leben wichtig sind. Mit verschiedenen Angeboten und Maßnahmen werden die Schülerinnen und Schüler auf ein für sie geeignetes Wohnangebot vorbereitet. Diese Vorbereitung findet sowohl innerhalb der Schule als auch außerhalb der Schule statt.